Hemmstoffe in Milch vermeiden
In einer modernen Tierhaltung ist der gezielte Einsatz von Antibiotika jedoch notwendig und wichtig. Die fachgerechte Behandlung von erkrankten Tieren ist im Sinne des Tierschutzes unumgänglich.
Maßnahmen zur wirkungsvollen Verhinderung von Hemmstoffen in der Anlieferungsmilch:
Maßnahmen zur wirkungsvollen Verhinderung von Hemmstoffen in der Anlieferungsmilch:
- Antibiotika nur gezielt und nach Anweisung des Tierarztes einsetzen.
- Behandelte Kühe – auch die mit Langzeitmedikamenten trockengestellten – gut sichtbar und dauerhaft kennzeichnen, am besten mit Fesselband an beiden Beinen.
- Wartezeiten für die Milchanlieferung unbedingt einhalten (grundsätzlich beim Tierarzt erfragen – Mitteilungspflicht!). Sie gelten immer für das Gesamtgemelk.
- Informieren Sie alle im Stall tätigen Personen über Behandlungen von Tieren, deren Kennzeichnung und die Wartezeit.
- Behandelte Kühe, unabhängig von der Art der Melkanlage, zuletzt melken.
- Kalben Kühe vorzeitig ab, die beim Trockenstellen oder in der Trockenstehzeit mit Langzeitmedikamenten („Trockensteller“) behandelt wurden, ist die Milch stets vor der Anlieferung auch auf Hemmstoffe zu untersuchen.
- Der Einsatz eines Sicherheitsmelkdeckels (im Handel erhältlich) wird empfohlen.
- Bei Rohrmelkanlagen in den Eimer und nicht in die Melkleitung melken; dabei den Melkeimer an die Vakuumleitung und nicht an die Melkleitung anschließen.
- Für das Melken von Kühen, deren Milch nicht verkauft oder verzehrt werden darf (zB hemmstoffhaltige Milch, veränderte Milch, Biestmilch) sollte stets ein zusätzliches, technisch und hygienisch einwandfreies Eimermelkzeug benutzt werden.
- Melkeinheiten und Milchgeschirr nach jedem Melken antibiotikabehandelter Kühe mit mindestens 50 °C warmem Wasser, unter Zusatz eines Reinigungsmittels, gründlich reinigen und nachspülen.
- Verwenden Sie nicht den gleichen Dippbecher für behandelte und unbehandelte Kühe.
- Waschen Sie sich nach dem Umgang mit Arzneimitteln gründlich die Hände mit warmen Wasser und Seife.
Maßnahmen, wenn eine Kontamination der Milch mit Hemmstoffen stattgefunden hat:
- Sind Hemmstoffe in die Anlieferungsmilch gelangt (irrtümliche Melkung, nicht verhinderte Verschleppung oder Vermischung), darf die gesamte kontaminierte Milch nicht abgeliefert werden.
- Ist die kontaminierte Milch bereits vom Milchsammelwagen angenommen worden, muss dies gemeldet werden, damit die richtigen Schritte eingeleitet werden können.
- Im Zweifelsfall kann vor der Ablieferung ein Hemmstoffschnelltest von der Molkerei angefordert werden.