Mit Kleekraft die Eiweißlücke schließen
Die heimische Biolandwirtwirtschaft ist seit jeher auf den Import von Eiweißfrüchten angewiesen, um die Ernährung bzw. die Versorgung der biologisch gehaltenen Tiere entsprechend mit hochwertigen Futtermitteln sicherzustellen, sprich die sogenannte Eiweißlücke zu schließen. Der Einsatz von synthetischen Aminosäuren ist im Biolandbau nicht erlaubt.
In Österreich werden traditionell Erbsen und Ackerbohnen und in den vergangenen Jahren hauptsächlich Sojabohnen als Eiweißfrüchte angebaut. Teilweise werden auch hochwertigere biologische Nebenprodukte wie Kartoffeleiweiß und Maiskleber in der Tierernährung eingesetzt. Dennoch müssen zusätzliche Futtermittel aus dem nahen Ausland, vorwiegend Ost- und Südeuropa, importiert werden. Dabei handelt es sich in erster Linie um Biosonnenblumenkuchen. Alle Importe ins Bio Austria-System müssen vorab bei der Bio Austria-Qualitätssicherung beantragt werden. Sofern keine einheimischen Rohstoffe verfügbar sind - es erfolgt eine Abfrage bei allen Lagerhaltern - wird der Importantrag genehmigt. Selbstverständlich wird die Importware überprüft.
In Österreich werden traditionell Erbsen und Ackerbohnen und in den vergangenen Jahren hauptsächlich Sojabohnen als Eiweißfrüchte angebaut. Teilweise werden auch hochwertigere biologische Nebenprodukte wie Kartoffeleiweiß und Maiskleber in der Tierernährung eingesetzt. Dennoch müssen zusätzliche Futtermittel aus dem nahen Ausland, vorwiegend Ost- und Südeuropa, importiert werden. Dabei handelt es sich in erster Linie um Biosonnenblumenkuchen. Alle Importe ins Bio Austria-System müssen vorab bei der Bio Austria-Qualitätssicherung beantragt werden. Sofern keine einheimischen Rohstoffe verfügbar sind - es erfolgt eine Abfrage bei allen Lagerhaltern - wird der Importantrag genehmigt. Selbstverständlich wird die Importware überprüft.
Projekt "Kleekraft"
Um die derzeit erforderlichen Importe zu reduzieren und die Versorgung mit heimischen Futtermitteln zu stärken, befasst sich das in Oberösterreich ansässige Kleekraft-Team rund um Biobauer Wolfgang Mader seit einigen Jahren mit der Herstellung von Klee- bzw. Luzernepellets. Mittlerweile ist die erste Pilotanlage in Betrieb. Im sogenannten Klee.Kraft.Werk werden frisch geschnittene Luzerneaufwüchse in wenigen Stunden zu hochwertigsten Luzernepellets verarbeitet und können in der Geflügel-, Schweine- und natürlich auch Rinderfütterung eingesetzt werden. Beim Klee.Kraft.Werk handelt es sich um ein besonders gut durchdachtes Anlagenkonzept, da großes Augenmerk auf die Unabhängigkeit von fremden und fossilen Energieträgern gelegt wird. Die benötigte Energie und Wärme werden durch eine großflächige Photovoltaikanlage am Dach und durch einen Hackgutofen größtenteils selbst erzeugt. Zusätzlich wird die für die Trocknung benötigte Luft angewärmt (Dachluftabsaugung) und entfeuchtet (Luftentfeuchter). So wird in einem mehrstufigen, vollautomatisierten Verfahren das täglich frisch geerntete Grünfutter innerhalb von wenigen Stunden schonend in Form von Pellets konserviert.
Für viele viehlose Bioackerbaubetriebe ist der Anbau von Futterleguminosen wenig lukrativ bzw. interessant, da die Aufwüchse nicht am eigenen Betrieb verwertet werden können und sich auch die regionale Vermarktung teilweise schwierig gestaltet. Somit werden überwiegend leichter vermarktbare und am Markt gefragte Körnerleguminosen wie Soja kultiviert. Diese weisen jedoch eine geringere Vorfruchtwirkung (Bodenruhe, Stickstoffbindung, Unkrautunterdrückung, Bodendurchwurzelung) auf. Das Kleekraft-Projekt verfolgt somit zwei Ziele: Zum einen soll durch den Luzerneanbau ein entsprechender Gewinn auf der Ackerfläche durch die Veredelung zu einem transportfähigen Futtermittel erwirtschaftet werden, wodurch der Anbau von Futterleguminosen auch für viehlose Ackerbaubetriebe wieder interessant wird, und zum anderen sollen die Vorzüge von Klee und Luzerne genutzt werden, um Humus aufzubauen und Ackerflächen auf die Herausforderungen des Klimawandels aktiv vorzubereiten. Grundsätzlich kann die Luzerne als Eiweißpflanze der Zukunft bezeichnet werden.
Derzeit gibt es eine Pilotanlage in Hofkirchen im Traunkreis. Die Idee bzw. das Konzept sollen laut dem Kleekraft-Team jedoch weitergetragen werden. Ziel ist, dass solche bzw. ähnliche Anlagen in mehreren Ackerbauregionen entstehen. Interessierte Betriebe können sich direkt bei den Betreibern hinsichtlich ackerbaulicher Produktionstechnik sowie Anlagenbau bei Webinaren und im Rahmen von Betriebsbesichtigungen informieren.
Nähere Details sind unter www.kleekraft.com zu finden.
Exkursion
Auch seitens der Kärntner Landwirtschaft gab es schon seit längerem Interesse an dem Projekt, weshalb das Biozentrum Kärnten Ende Oktober eine Exkursion nach Oberösterreich organisiert wurde, an der interessierte Biobauern, Vertreter des Mischfutterwerks in Klagenfurt und der Landwirtschaftskammer bzw. des Biozentrums Kärnten teilnahmen. Vor Ort konnte man sich umfassend über das Projekt informieren, einen Einblick in die Herstellung von Luzernepellets bekommen und sich mit den Betreibern des Klee.Kraft.Werks austauschen. Über die gesammelten Erfahrungen wurde zudem im aktuellen LK-Fachausschuss für Biolandwirtschaft und Lebensmittelsicherheit berichtet.