Optimierter Zwischenfruchtanbau
Die Landwirtschaft arbeitet an der Entwicklung nachhaltiger Anbausysteme, dabei etablieren sich Untersaaten zusätzlich zu den klassischen Zwischenfrüchten. Die Biodiversität im Ackerbau ist das Ziel. Am Betrieb von Johann und Johannes Zauner in Umbach konnten sich die Teilnehmer von einer Gras-Untersaat in Mais oder am Betrieb von Bernhard Donabauer einer Begleitsaat von Leguminosen und Kreuzblütler in Raps überzeugen.
Ablenkfütterung
Die Begleitsaat im Raps wird um schmackhafte Komponenten erweitert die die Schädlinge am Rapsfeld bevorzugt befallen. Diese Pflanzen werden bei der Hauptaussaat beigemengt oder in einer weiteren Überfahrt angebaut, frieren bei Frost über den Winter ab und ermöglichen somit eine normale Ernte. Durch die Begleitsaat besteht ein schneller Erosionsschutz, die Biodiversität steigt, die Verschlämmung wird verhindert und der Pflanzenschutzmitteleinsatz kann reduziert werden.
Hohe Ansprüche an Zwischenfrüchte gegenüberWeizen- oder Maissaatgut
Anforderungen der Landwirte an die Zwischenfrüchte sind höher als jene an Weizen- oder Maissaatgut. Jan Hendrik Schulz, Bodenexperte aus Deutschland erörterte, dass es neben dem Biomasse- und Kornertrag um die Bildung von Huminsäuren und den Humusaufbau geht, wesentlich ist die Wasser- und Temperatursteuerung, sowie das Nährstoffmanagement. Durch den Zwischenfruchtanbau kommt es zu einer Steigerung der Photosyntheserate sowie zur vermehrten Interaktion der Mischungspartner und Mikroorganismen.
Einblicke in die langjährigen Erfahrungen bei der Mulch- und Direktsaat in der LFS Gießhübl wurden von Ing. Ernst Streißelberger präsentiert. Der den Bodenverarbeitungsversuch leitet und Ertragsergebnisse und wirtschaftliche Aspekte beleuchtete.
Bodenkunde ist die Grundlage für das Nutzen von Pflanzenbaulichen-Chancen. Den eigenen Boden lesen und beurteilen zu können, ist eine wichtige Voraussetzung um die Bodenfruchtbarkeit zu steigern. Beleuchtet wurden mit Dr. Gernot Bodner, Universität für Bodenkultur Wien, verschiedene Parameter wie pH-Wert, Nährstoffverhältnis, Wasseraufnahmevermögen, Temperaturverhältnis. Ab 20°C reduzieren die Pflanzen ihr Wurzelwachstum, die mikrobielle Biomasse im Boden nimmt ab, mit Bewuchs oder einer Mulchauflage kann die Temperatur gesenkt, diese Prozesse gemildert und optimale Bedingungen für ein tiefreichendes und stark verzweigtes Wurzelwachstum geschaffen werden. Im Zuge der Spartenprobe wurden die Begrünungsmischungen verglichen und auch im Erosionssimulator auf Starkregen getestet.
Die Erkenntnisse aus dem Fachtag regen zur Umsetzung dieser bodenverbessernden Maßnahmen an, um wieder einen weiteren Schritt zur Steigerung der Bodenfruchtbarkeit zu setzen.
Die Erkenntnisse aus dem Fachtag regen zur Umsetzung dieser bodenverbessernden Maßnahmen an, um wieder einen weiteren Schritt zur Steigerung der Bodenfruchtbarkeit zu setzen.